„Ein Ensemble wie dieses ist in den 27 Jahren unserer Reihe tatsächlich eine Premiere“, konnte Heinz Ilaender am Dienstagbend rund 120 Besuchern in der Mathias-Jakobs-Stadthalle verkünden. Ein Gitarrenquartett hatte der künstlerische Leiter bisher noch nie beim „Forum Deutscher Musikhochschulen“ zu Gast.
Das „Cologne Guitar Quartet“ – Ptolemaios Armaos, Tobias Juchem, Henrique Almeida und Tal Botvinik – von der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, begann den Abend mit den verträumten Klängen von Federico Moreno Torrobas „Estampas“. Es waren „Bilder“ eines ländlichen spanischen Lebens, die dort unter den flinken Fingern der Musiker aus den viermal sechs Saiten sprangen. Fröhlich tanzend bei Dorffest und Hochzeit – die Titel der Sätze gaben das Indiz, aber auch ohne diese hätte der Zuhörer die Heiterkeit der iberischen Halbinsel erkannt. Der Reigen von hüpfenden Motiven in „Juegos Infantiles – Kinderspielen“ bildete einen Abschluss mit Ausrufezeichen.
Moderne Kompositionen
„Jetzt begeben wir uns in die Stadt, konkret nach Barcelona“, leitete Tobias Juchem das zweite Werk des Abends ein. Feliu Gasull, ein katalanischer zeitgenössischer Komponist, brachte experimentelle Noten. Flirrende Tremolos, Dialoge, die ins Leere laufen, ein kontinuierliches Aufflackern und Abbrechen des Themas. Die jungen Gitarristen zogen alle Register des Fachs, präsentierten herrliche Arpeggien und mysteriöse Flageolett-Töne.
Die Bravour des „Cologne Guitar Quartet“ für moderne Kompositionen wurde unlängst mit einem 1. Preis beim „Karlsruher Wettbewerb für die Interpretation zeitgenössischer Musik“ belohnt. Die „Atem-Pause“ von Mayako Kubo, mit deren Uraufführung die Gitarristen die Auszeichnung errangen, fand in der Mathias-Jacobs-Stadthalle die erst zweite öffentliche Präsentation.
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