Daniel Auner

„Daniel Auner, ein junger Meistergeiger aus Wien“ titelte „Die Presse“ am 8. März 2012 die Rezension eines Rezitals im Wiener Musikverein und konstatierte, dass Wien „eminente Talente in die Welt“ schickt. Dies widerspiegelt die beachtliche künstlerische Reife und Vielseitigkeit des in Wien geborenen Geigers Daniel Auner. Er vermag es, durch seine beeindruckende Stilsicherheit, musikalische Flexibilität und Intelligenz, seinen Interpretationen von Werken unterschiedlichster Epochen eine stets bestechende Authentizität zu verleihen. Gespeist wird diese Fähigkeit durch Auners musikalische Neugier, die ihn schon während seines Violinstudiums in Wien regelmäßig in die Nationalbibliothek oder in die Stiftung Mozarteum in Salzburg führte, um die Entstehungs- und Interpretationsgeschichte seines Repertoires zu hinterfragen und sich damit akribisch auseinander zu setzen. Wichtige Anregungen holt er sich beispielsweise von Nikolaus Harnoncourt, mit dem er bezüglich der Interpretation barocker und klassischer Werke der Violinliteratur in Kontakt steht.

Daniel Auner ist Preisträger verschiedener Violinwettbewerbe und verfügt über ausgiebige Konzerterfahrung im In- und Ausland. Als Solist hat er auf Tournee bereits eine Vielzahl europäischer Länder, die USA, Südamerika, Südafrika und Asien bereist. Ein Werk, das Auner dabei ganz besonders geprägt und mit dessen Autograph und Particell er sich eingehend beschäftigt hat, ist das Violinkonzert von Alban Berg. Er hat es bereits häufig aufgeführt, unter anderem im ausverkauften Wiener Konzerthaus. Für weitere Aufführungen, auch in der Kammerorchesterfassung, ist er bereits eingeladen.

Neben seiner solistischen Tätigkeit ist Daniel Auner als Kammermusiker sehr aktiv. Zum einen als Mitglied des „Wiener Mozart Trios“, mit dem er in vielen der bedeutenden europäischen Konzertsäle ebenso aufgetreten ist wie in Asien. Zum anderen spielt er regelmäßig Kammermusik mit Partnern wie Dennis Russell Davies, Pavel Gililov, Christian Altenburger, Jan Vogler oder Patrick Demenga. Sein fester Duopartner am Klavier ist Robin Green, mit dem er spannende Konzertprogramme entwirft und darbietet.

In Österreich verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit mit der Jeunesse Musicale, an deren letztem Jeunesse Tag im Oktober 2012 er im Wiener Museumsquartier open air vor einigen tausend Menschen zu erleben war. Zudem arbeitet er immer wieder mit dem ORF zusammen, zuletzt in einer Konzert Live-Übertragung aus dem Rundfunk Sendesaal in Wien zusammen mit Michael Schöch, Klavier, dem Gewinner des ARD Wettbewerbes 2012.

Auf seiner 2010 erschienenen Debüt-CD „Caprice Viennois“, die Daniel Auner auf Einladung des MDR in Leipzig einspielte, stellt er in einer Sammlung von Werken große Geigenvirtuosen der Vergangenheit gegenüber. Das neue Album "Dialog mit Mozart" wurde gemeinsam mit Robin Green am Mozarteum Salzburg eingespielt und wird ab Mai 2014 beim Wiener Label Gramola als CD und Download erhältlich sein.

Daniel Auners Instrument wurde 2005 vom Österreichischen Geigenbauer Hermann Löschberger auf einem Bazar in Ungarn in Einzelteile zerlegt und in sehr schlechtem Zustand gekauft und sorgfältig wieder zusammengesetzt. Sie ist mit größter Wahrscheinlichkeit ein Gemeinschaftsprojekt des 1749 erst 17-jährigen Wiener Johann Christoph Leidolff und seinem damaligen Cremonesischen Meister Hieronymus Amati.

Text: Stephan Stahnke, Berlin